Deutsche Bank stellt gut 300 Millionen Euro wegen Rechtsstreit in Polen zurück
"Wir haben das Eigenkapital der Deutsche Bank Polska um etwa 310 Millionen Euro erhöht, vor allem mit Blick auf laufende Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Fremdwährungskrediten", sagte ein Sprecher der Bank zu Dow Jones Newswires. "Dieser Kapitalerhöhung steht eine entsprechende Rückstellung der Deutschen Bank auf Konzernebene gegenüber."
Die Rückstellung spiegele die Einschätzung der Bank zu den Auswirkungen der Entwicklungen bei diesem branchenweiten Thema wider, so der Sprecher weiter. "Die Bank hatte bereits zuvor angekündigt, dass sie im vierten Quartal weitere Schritte bei alten Rechtsfällen unternehmen wird, um das künftige finanzielle Risiko im Zusammenhang mit diesen Angelegenheiten deutlich zu verringern."
Mit Rechtsstreitigkeiten wegen Fremdwährungskrediten in Polen haben mehrere Banken zu kämpfen, unter anderem die Commerzbank. In Franken ausgereichte Kredite waren in dem Land jahrelang wegen der damals niedrigen Zinsen sehr beliebt. Die Belastungen für die Kreditnehmer stiegen aber, als der Franken zum Zloty in den vergangenen Jahren aufwertete. Zahlreiche Klagen folgten.
Der Sprecher betonte, dass die Deutsche Bank im vierten Quartal weiterhin eine "starke operative Geschäftsentwicklung" erwartet. Prognosen zu Kapital- und Verschuldungsquoten blieben unverändert. Zuerst hatte das Handelsblatt über die Rückstellung berichtet.
Finanzvorstand James von Moltke hatte auf einer Konferenz im November angekündigt, dass im Zusammenhang mit dem Risiko aus Fremdwährungskrediten mit Rückstellungen im vierten Quartal zu rechnen sei. Die Bank arbeite daran, "alles, was in unserer Macht steht, hinter uns zu bringen", sagte er damals. Die Bank wolle die Anleger nicht mehr negativ überraschen.
DOW JONES
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