Wells Fargo: So geht es für Gold, Öl und den Energiesektor 2025 weiter
• 2024 von schwächelnden Ölpreisen und Höhenflug bei Gold geprägt
• Wells Fargo gibt Ausblick auf Entwicklungen des Rohstoffmarkts
• Energiesektor und Edelmetalle dürften besonders zulegen
Das Jahr 2024 war am Rohstoff- und Energiemarkt von viel Bewegung geprägt. So haben zahlreiche Unsicherheitsfaktoren, wie die Spannungen im Nahen Osten, der Ukraine-Krieg, aber auch der lang ungewisse Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen zu einem Höhenflug beim Goldpreis geführt. Dieser erreichte im Oktober 2024 bei 2.787,29 US-Dollar ein neues Rekordhoch.
Anders sah es am Ölmarkt aus, der 2024 insbesondere in der zweiten Jahreshälfte von Nachfragesorgen und sinkenden Preisen geprägt war. So senkte die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) im Dezember letzten Jahres zum fünften Mal in Folge die Erwartungen für die weltweite Nachfrage nach dem schwarzen Gold. So ging das Ölkartell schon für 2024 von einem geringeren Wachstum der täglichen Ölnachfrage aus und senkte auch ihre Prognose für das Jahr 2025 auf 1,4 Millionen Barrel. Als Ursache der schwachen Nachfrage wurde zum einen die schwächelnde Konjunktur in China ausgemacht. Auf der anderen Seite dürfte auch die starke Ölförderung in den USA zu den fallenden Ölpreisen beigetragen haben.
Für das Jahr 2025 gab sich die OPEC im Rahmen ihres Dezember-Monatsberichts jedoch optimistischer. Anders sieht das hingegen die Internationale Energieagentur (IEA), die für 2025 nur von einem geringen Überschuss ausgeht und ihre Prognose für die Rohölnachfrage etwas senkte. So geht sie für dieses Jahr lediglich von einem Anstieg der globalen Nachfrage um durchschnittlich 1,05 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag aus, wie sie in ihrem Januar-Monatsbericht schrieb.
Optimistischer geben sich die Experten rund um Mason Mendez von der US-Investmentbank Wells Fargo. So hätten die Rohstoffpreise im letzten Jahr, insbesondere in dem Zeitraum von Januar bis September, unter den hohen Zinsen und wirtschaftlichen Belastungsfaktoren gelitten, wie die Analysten in einem Bericht schreiben, der Investing.com vorliegt. Schon im vierten Quartal 2024 hätte sich der Trend jedoch umgekehrt und so gehen die Wells Fargo-Experten nun davon aus, dass die maue Nachfrage sich auch in 2025 wieder verbessern dürften, was wiederum in höheren Rohstoffpreisen münden könnte. Allerdings dürfe auch die Angebotsseite "nicht vergessen werden", heißt es weiter. Denn, wenn sich die Nachfrage schneller erholen sollte, als die Rohstoffproduzenten ihr Produktionswachstum wieder steigern, könne dies zu einem "besonders akuten Problem" werden. So hinke die Rohstoffproduktion oft "um Monate, manchmal sogar Jahre" hinter der Nachfrage hinterher.
Auch die IEA sieht für 2025 wegen generell verbesserter konjunktureller Aussichten der großen Industriestaaten ein stärkeres Wachstum voraus, was auch durch die niedrigen Ölpreise angetrieben würde.
Besonders optimistisch zeigen sich die Wells Fargo-Analysten für Edelmetalle, darunter Gold, sowie den Energiesektor. Bei beiden Bereichen sehen die Experten in 2025 ein Plus von mindestens zehn Prozent voraus. Dies würde die Rendite übersteigen, welche Wells Fargo in der Mitte ihrer Zielspanne von 250-270 für den breiteren Bloomberg Commodity Total Return Index erwartet. Für das gelbe Edelmetall erwarten die Analysten eine Range von 2.700 bis 2.800 US-Dollar je Feinunze in 2025. Dabei könnte Gold von tendenziell sinkenden Zinsen profitieren, da es als Anlagemöglichkeit vor allem dann interessant wird, wenn die Renditen für Staatsanleihen fallen. Noch optimistischer zeigen sich im Übrigen die Experten von Goldman Sachs: "Das Edelmetall wird voraussichtlich bis Ende 2025 auf 3.000 US-Dollar pro Feinunze steigen", so Lina Thomas, Rohstoffstrategin bei Goldman Sachs Research, auf der Goldman Sachs-Website.
Bei Öl sehen die Wells Fargo-Experten den Preis je Barrel für die US-Sorte WTI bei 85 bis 95 US-Dollar. Bei der Nordseesorte Brent dürfte der Preis zwischen 90 und 100 US-Dollar je Barrel liegen.
Redaktion finanzen.net
Wells Fargo optimistisch für 2025
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