Hannover Rück mit Gewinnsprung in 2024 - Aktie trotzdem mit kleinen Verlusten

06.02.2025 12:16:42

Die Hannover Rück hat ihren Gewinn im vergangenen Jahr deutlich gesteigert und ihr im November angehobenes Ergebnisziel erreicht.

Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern.

Der Nettogewinn stieg 2024 nach vorläufigen Zahlen auf 2,3 Milliarden Euro von 1,8 Milliarden im Vorjahr. Analysten hatten in einem Konsens von Visible Alpha mit 2,35 Milliarden gerechnet. Das operative Ergebnis stieg auf 3,3 von knapp 2 Milliarden im Vorjahr, wozu die Schaden-Rückversicherung 2,4 Milliarden und die Personen-Rückversicherung 934 Millionen Euro beitrugen. Der Versicherungsumsatz legte auf 26,4 von 24,5 Milliarden Euro zu.

Für das laufende Jahr rechnet die Hannover Rück weiterhin mit einem Gewinn von rund 2,4 Milliarden Euro. Der Analystenkonsens steht bereits bei 2,5 Milliarden Euro. "Mit den Waldbränden in Kalifornien mussten wir bereits kurz nach Jahresbeginn das erste signifikante Großschadenereignis verzeichnen", sagte CEO Jean-Jacques Henchoz. "Daher legen wir nach wie vor größten Wert auf unsere umsichtige Zeichnungspolitik und unser Risikomanagement."

Hannover Rück verzeichnet Preisrückgang in Januar-Erneuerung

Die Hannover Rück hat in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar einen Preisrückgang verzeichnet. In der traditionellen Schaden-Rückversicherung sanken die Preise inflations- und risikoadjustiert um 2,1 Prozent, wie der DAX-Konzern mitteilte. Er sprach von einer "anhaltend guten Qualität des erneuerten Geschäfts".

Das erneuerte Prämienvolumen nahm zu. Ein Volumen von 10,3 Milliarden Euro oder 59 Prozent des Geschäfts hatte zur Erneuerung angestanden. Die Hannover Rück hat 9,3 Milliarden Euro an Prämienvolumen erneuert und 950 Millionen gekündigt. Zusammen mit 1,73 Milliarden Euro aus neuen Verträgen sowie aus veränderten Preisen und Anteilen sei das erneuerte Prämienvolumen um 7,6 Prozent auf gut 11 Milliarden Euro gestiegen.

Hannover Rück: Kalifornien-Feuer kosten uns mindestens eine halbe Milliarde Euro

Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien kommen den Rückversicherer Hannover Rück voraussichtlich teuer zu stehen. Auf Basis interner Berechnungen erwarte der Konzern eine Nettobelastung zwischen 500 und 700 Millionen Euro, sagte der scheidende Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz in einer Telefonkonferenz zu den vorläufigen Jahreszahlen 2024 am Donnerstag in Hannover. Auf die gesamte Versicherungsbranche kämen aus heutiger Sicht voraussichtlich Schäden zwischen 30 und 40 Milliarden US-Dollar (28,9 bis 38,5 Mrd Euro) zu. Dabei wagte Henchoz noch keine Aussage, ob der weltweit drittgrößte Rückversicherer im ersten Quartal rote Zahlen schreiben könnte.

Allerdings überstiegen die Schäden in Kalifornien voraussichtlich das anteilige Großschaden-Budget des Konzerns von 435 Millionen Euro für das erste Jahresviertel. In ihren Gewinnzielen für 2025 hat die Hannover Rück Großschäden von 2,1 Milliarden Euro eingeplant. Wenn diese Marke im Gesamtjahr nicht überschritten wird, erwartet das Management weiterhin einen Jahresgewinn von etwa 2,4 Milliarden Euro.

Hannover Rück erwartet trotz US-Waldbränden weiteren Rekordgewinn

Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien kommen den Rückversicherer Hannover Rück voraussichtlich teuer zu stehen. Auf Basis interner Berechnungen erwarte er eine Nettobelastung von 500 bis 700 Millionen Euro, sagte der scheidende Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz am Donnerstag in Hannover. Dennoch will der weltweit drittgrößte Rückversicherer mit seinem Gewinn im laufenden Jahr den Rekordwert von 2,3 Milliarden Euro aus dem Vorjahr weiterhin übertreffen.

An der Börse wurden die Neuigkeiten gemischt aufgenommen: Die Hannover-Rück-Aktie verlor nach anfänglichen Kursgewinnen am Vormittag 1,4 Prozent und gehörte damit zu den Schlusslichtern im DAX. Das Rekordniveau von 265,60 Euro aus dem vergangenen Jahr ist wieder ein Stück entfernt.

Die Zerstörungen in und um Los Angeles dürften die Versicherungsbranche 30 und 40 Milliarden US-Dollar (28,9 bis 38,5 Mrd Euro) kosten, sagte der Manager in einer Telefonkonferenz. Genaue Schätzungen liegen noch nicht vor. Einen Teil der versicherten Schäden dürfte das staatliche Versicherungsprogramm FAIR tragen, doch ein Großteil der Schäden ist überhaupt nicht versichert. Bisherigen Schätzungen zufolge dürften die gesamten Schäden einen dreistelligen Milliardenbetrag erreichen.

Bei der Hannover Rück übersteigen die Schäden in Kalifornien voraussichtlich das anteilige Großschaden-Budget des Konzerns von 435 Millionen Euro für das erste Quartal. In ihren Gewinnzielen für 2025 hat der Vorstand allerdings Großschäden von 2,1 Milliarden Euro eingeplant.

Wenn diese Marke im Gesamtjahr nicht überschritten wird, erwartet das Management weiterhin einen Jahresgewinn von etwa 2,4 Milliarden Euro. Ob die Hannover Rück im ersten Quartal zumindest in den schwarzen Zahlen bleibt, wollte Henchoz noch nicht zusichern.

Verantworten muss das Gewinnziel für 2025 ohnehin der bisherige Finanzvorstand Clemens Jungsthöfel. Der Manager übernimmt zum 1. April die Konzernführung von Henchoz, der seinen Vertrag nicht verlängern wollte. Genaueres zu den Jahreszahlen und zur Dividende will die Hannover Rück bei der Vorlage ihres Geschäftsberichts am 13. März verraten.

Nach vorläufigen Zahlen vom Donnerstag steigerte der Konzern den Rückversicherungsumsatz im vergangenen Jahr um acht Prozent auf 26,4 Milliarden Euro. Der Überschuss legte um etwa 28 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zu. Er erreichte damit die im November angehobene Prognose des Vorstands - und einen Rekordwert.

Der jahrelange Anstieg der Rückversicherungspreise könnte nun jedoch ein Ende gefunden haben. Bei der Erneuerung der Verträge mit Erstversicherern wie Allianz und Generali (Assicurazioni Generali) zum 1. Januar musste die Hannover Rück im Schaden- und Unfallgeschäft geringere Preise hinnehmen. Es sei der erste Rückgang seit sieben Jahren, sagte Vorstandsmitglied Sven Althoff.

Rechnet man veränderte Risiken und die Inflation heraus, sanken die Preise der Hannover Rück bei der Neuverhandlung den Angaben zufolge im Schnitt um 2,1 Prozent. Bei Naturkatastrophen-Deckungen lag der Rückgang sogar bei 5,4 Prozent, mit besonders hohen Abschlägen in den USA. Die Zerstörungen in Kalifornien dürften nach Einschätzung von Henchoz jedoch dazu führen, dass sich Preise und Konditionen für Naturkatastrophen-Schutz im laufenden Jahr stabilisieren.

Bei der Vertragserneuerung zum Jahreswechsel weitete die Hannover Rück ihr Volumen im Schaden- und Unfallgeschäft trotz der Preisabschläge um 7,6 Prozent auf gut elf Milliarden Euro aus. Aus Sicht von Henchoz waren die niedrigeren Preise für sein Unternehmen immer noch attraktiv.

Die Hannover Rück-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 2,13 Prozent im Minus bei 252,70 Euro.

DOW JONES/dpa-AFX

Bildquelle: Hannover Rück

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