Vom Darkcoin zum Dash: Wer hinter der Kryptowährung steckt
• Dash als Litecoin-Fork gestartet
• Transaktionsgeschwindigkeit, Anonymität und geringe Transaktionskosten im Visier
• Dash-Erfinder Evan Duffield
Die Kryptowährung Dash ist insbesondere wegen der Gründe ihrer Entstehung eine Besonderheit unter den Altcoins.
Der Dash-Erfinder
Hinter der zunächst als XCoin gestarteten Kryptowährung steckt Evan Duffield, ein Softwareentwickler aus Arizona. Unter anderem war er bereits für die US-amerikanische Großbank Wells Fargo tätig, er verfügt also über Erfahrung in der Finanzwelt. Nachdem Duffield 2010 auf den Bitcoin gestoßen war, entdeckte er seine Begeisterung für die virtuelle Währung. Um den Bitcoin noch anonymer zu machen, entwickelte er einen Code, der das Krypto-Gold seiner Meinung nach in diesem Punkt hätte verbessern können. Allerdings lehnten die Bitcoin-Entwickler den Code des Amerikaners ab. Duffield entwickelte kurzerhand eine eigene digitale Währung - den XCoin.
Das steckt hinter der Cyberwährung
Um eine virtuelle Münze mit optimierter Anonymität anzubieten, brachte Evan Duffield 2014 seine eigene Kryptowährung heraus. Dabei strebte er gegenüber dem Krypto-Urgestein Bitcoin eine Reihe von Verbesserungen an: Zahlungen sollten schnell und mit niedrigen Kosten anonym abgewickelt werden. Entsprechend standen die Themen Datenschutz und schnelle Transaktionsabwicklung weit oben auf der Prioritätenliste von Duffield. Der Entwickler brachte daher für Dash eine Funktionalität namens "InstantSend" an den Start, die eigenen Angaben zufolge Dash als direkte Konkurrenz zu Sofort-Bezahlsystemen wie Kreditkarten etablieren soll, ohne dass die Kryptowährung aber auf einem zentralen Organ basiert. Transaktionsinformationen werden durch das System "PrivateSend" dabei nicht öffentlich gemacht sondern durch die Vermischung mit Transaktionen anderer Personen verschleiert.
Darüber hinaus waren Duffield niedrige Transaktionskosten ein Anliegen, um sicherzustellen, dass der Altcoin als Anwendung digitalen Geldes eine echte Alternative zu Fiatwährungen werden kann.
Für sein Kryptowährungskonzept implementierte er den Mining-Algorithmus X11, welcher eine dem Bitcoin-Mining ähnliche Entwicklungskurve ermöglichen sollte, um so laut Duffield ein "gesundes Ökosystem" zu schaffen.
Namensanpassungen nach Startschwierigkeiten
Als Dash im Jahr 2014 als Fork von Litecoin an den Start ging, war der Name der Kryptowährung noch XCoin. Doch die Cyberdevise hatte Startschwierigkeiten, die sich im Mining-Prozess zeigten: Die Begrenzung für neu erzeugte Zahlungseinheiten zeigte sich fehlerhaft, die Schwierigkeit beim Mining konnte nicht schnell genug durch das System erhöht werden, sodass in den ersten zwei Tagen um die zwei Millionen Münzen geschürft werden konnten. Der wackelige Start erschwerte den Vertrauensaufbau der frisch auf den Markt gekommenen virtuellen Coins in der Krypto-Welt, da es durchaus auch trügerische Cyberwährungs-Projekte gab und gibt, so dass Duffield nach Behebung der technischen Probleme eine Umbenennung in "Darkcoin" veranlasste.
Auch dieser Name überstand die Zeit nicht, denn er kam in der Community aufgrund von möglichen Konnotationen zum Dark Web nicht gut an - Duffield entschied sich schlussendlich im März 2015 für den heute noch benutzten Namen "Dash" (für Digital Cash, also digitales Geld).
Heute ist Dash laut Angaben der offiziellen Webseite "Digitales Geld, das besser als Bargeld ist." Zahlreiche Unternehmen akzeptieren Zahlungen mit dem DigiCash bereits und geht es nach den Entwicklern, wird Dash künftig noch eine deutlich größere Rolle im Alltag vieler Menschen spielen. Nicht nur im privaten Zahlungsverkehr - etwa beim Essen gehen mit Freunden und dem Teilen der Rechnung - oder im Einzelhandel soll Dash verstärkt zum Einsatz kommen, das Entwicklerteam nimmt auch verstärkt Unternehmen ins Visier, die nach der Integration von Dash "Dienstleistungen auf den Gebieten Kreditvergabe, Staking, Buchhaltung, Steuern und Depotlösungen anbieten" können.
Dash nach Marktkapitalisierung deutlich abgestürzt
Zeitweise schaffte es der Cybercoin unter die größten fünf Kryptowährungen der Welt, diese Zeiten sind inzwischen aber vorbei: Mit einer Marktkapitalisierung von 307,24 Millionen US-Dollar (Stand 11.11.2024) landet die Kryptowährung im Feld der Altcoins nur noch auf Platz 174.
Redaktion finanzen.net
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