DeepSeek-Beben: Experten bullish für chinesischen Tech-Sektor um Alibaba-Aktie, Tencent-Aktie und Co.

21.02.2025 23:23:00

Das chinesische KI-Modell DeepSeek hat die Märkte aufgemischt und die Stimmung für chinesische Tech-Aktien deutlich aufgehellt. Investoren richten ihren Blick wieder verstärkt auf Unternehmen wie Alibaba, Tencent und Baidu. Experten gehen davon aus, dass sich der Sektor nachhaltig erholen könnte.

• DeepSeek sorgt für Wirbel in der Tech-Branche
• Experten sehen chinesische Tech-Aktien als große Gewinner
• Zunehmendes Anlegerinteresse dürfte Kurse hochtreiben

Das chinesische KI-Modell DeepSeek hat Ende Januar die globalen Aktienmärkte durcheinandergewirbelt und dürfte nun nachhaltig für Auftrieb in Chinas Technologiesektor sorgen. Bereits jetzt konnte der Hang Seng Tech Index, der die 30 größten in Hongkong notierten Technologieunternehmen repräsentiert, seit seinem Januar-Tief bei 4.221,92 Punkten um mehr als 30 Prozent auf zuletzt 5.500,02 Punkte zulegen, was ihn offiziell in einen Bullenmarkt katapultiert (Stand: Schlusskurs vom 20. Februar 2025). Die starken Kursgewinne bei den Aktien von Xiaomi und Alibaba, die das größte Gewicht im Index haben, spielten dabei eine wesentliche Rolle. Beide Unternehmen profitieren von Chinas Fortschritten im Bereich Künstliche Intelligenz und könnten in den kommenden Monaten weiteres Wachstum verzeichnen.

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Doch trotz der jüngsten Erholung bleibe der Hang Seng Tech Index laut "Bloomberg" mit einer Bewertung von weniger als dem 17-Fachen der erwarteten Gewinnspanne weiterhin günstig. Zum Vergleich: Die Bewertung des US-Techindex NASDAQ 100 beträgt das 27-Fache der erwarteten Gewinne. Damit erscheine der chinesische Tech-Sektor laut Analysten unterbewertet und könnte weiteres Kurspotenzial bieten. Wall-Street-Broker zeigen sich laut der Nachrichtenseite jedoch optimistisch, dass der sogenannte "China-Abschlag" in Zukunft schwinden könnte.

DeepSeek entfacht Investmentstory für Alibaba, Tencent und Co. neu

Der chinesische Aktienmarkt stand in den letzten Jahren aufgrund der Probleme im Immobiliensektor und schwacher Wirtschaftsdaten unter Druck. Marktbeobachter glauben laut "Bloomberg" nun jedoch, dass das KI-Modell von DeepSeek einen grundlegenden Wandel für chinesische Tech-Aktien herbeiführen könnte. "Dieser Sektor wurde bisher ignoriert, aber wie in anderen rein inländischen Sektoren gibt es auch hier einige Lichtblicke", sagte Sat Duhra, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors in Singapur, gegenüber der Nachrichtenseite. "Die jüngste Ankündigung von DeepSeek ist eine rechtzeitige Erinnerung daran, dass die Industriepolitik - beispielsweise Made in China 2025 - hinter den Kulissen viele Sektoren in Richtung Weltklassestatus gebracht hat", so Duhra weiter.

Laut "CNN Business" bemühen sich nun viele chinesische Tech-Firmen, das KI-Modell von DeepSeek in ihre Produkte zu integrieren, was eine Wende für die Branche bedeuten könnte. Unternehmen wie Alibaba, Tencent, Baidu.com und die TikTok-Muttergesellschaft ByteDance haben demnach angekündigt, DeepSeek über ihre Cloud-Plattformen bereitzustellen, während unter anderem Huawei DeepSeek auf seinen eigenen Prozessoren betreiben will und somit nicht auf Chips von NVIDIA angewiesen ist. "Diese Partnerschaft trotzt den US-Sanktionen, indem sie beweist, dass China mit im Inland entwickelter KI-Hardware und -Software weltweit wettbewerbsfähige KI-Leistung liefern kann und NVIDIA-Chips durch Ascend-Chips [von Huawei; Anm. d. Red.] ersetzt", kommentierten die Experten von Bernstein laut "CNN Business". Die technologischen Fortschritte in dem Land könnten also voraussichtlich nicht dadurch aufgehalten werden, dass man ihm den Zugang zu fortschrittlichen Chips verwehrt.

"Das von DeepSeek eingeführte, deutlich günstigere und leistungsfähigere Modell sollte dazu beitragen, KI in China zu demokratisieren und die Nutzung und den Einsatz zu fördern", sagte auch Alex Au, Geschäftsführer von Alphalex Capital Management HK, laut "Bloomberg". Am meisten davon profitieren dürften seiner Meinung nach Cloud-Betreiber wie Alibaba. Ähnlich sieht es auch Richard Clode, Portfoliomanager bei Janus Henderson. "Seit vielen Jahren gibt es für Tencent und Alibaba eine besonders enttäuschende Investmentstory", sagte er laut der Nachrichtenseite. "Wir suchen nach einer neuen Story, die uns begeistert, und jetzt haben wir eine, die tatsächlich einen sehr glaubwürdigen Akteur im KI-Bereich darstellt."

Analysten zuversichtlich: Bewertungslücke wird sich schließen

Der KI-Durchbruch von DeepSeek dürfte laut Experten das Interesse internationaler Investoren an chinesischen Tech-Aktien wieder deutlich anfachen. "Das mangelnde Interesse ausländischer Investoren und die geringe Liquidität auf dem Markt waren ein Grund, warum chinesische Tech-Aktien als Wertfalle galten", erklärte Alex Au von Alphalex gegenüber "Bloomberg". "Jetzt hat DeepSeek das Interesse internationaler Investoren an chinesischer Technologie wieder deutlich geweckt und sollte dazu beitragen, die Bewertungslücke zu schließen."

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Auch Experten der Deutschen Bank sehen Potenzial für Tech-Aktien aus China. "Wir glauben, dass 2025 das Jahr ist, in dem die Anlegerwelt erkennt, dass China dem Rest der Welt den Rang abläuft", schrieb Analyst Peter Milliken in einer Notiz, die "Bloomberg" vorliegt. Daher werden Anleger voraussichtlich zunehmend in chinesische Aktien investieren, dürfen es aber schwer haben, an diese zu kommen, ohne die Kurse in die Höhe zu treiben, so der Experte weiter.

"Die neuerliche Aufmerksamkeit könnte den Fokus der Anleger von 'Risiken' auf 'Potenzial' verlagern, wenn sie sich die großen chinesischen Internet-Namen anschauen", glaubt laut "Bloomberg" auch GAM-Portfoliomanagerin Jian Shi Cortesi. Sie bewertet diese Entwicklung als positiv, auch weil die China-Titel deutlich günstiger zu haben seien als ihre Branchenkollegen aus den USA.

Dennoch bleiben laut den Strategen von Morgan Stanley gewisse Risiken bestehen. Sie zeigten sich "Bloomberg" zufolge Anfang Februar weiter vorsichtig mit Blick auf chinesische Halbleiter- und Hardware-Aktien und warnten davor, dass umfassendere US-Zölle und Handelsbeschränkungen den Sektor noch immer belasten könnten.

Redaktion finanzen.net

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