D-Wave Quantum-Konkurrent: Analyst hält diese Geschäftseinheit von Honeywell für doppelt so viel wert wie gedacht

10.01.2025 22:38:00

Quantencomputer-Unternehmen wie D-Wave Quantum gehören zu den heißesten Wetten am Aktienmarkt. Auch ein US-Industrieriese mischt in diesem Bereich mit und hat offenbar ein Juwel im eigenen Portfolio.

• Quantencomputer-Aktien stark nachgefragt
• Honeywell hat Juwel in den eigenen Reihen
• Kommt das IPO?

Nach KI-Unternehmen sind nun zunehmend Unternehmen aus dem Bereich der Quantencomputer in den Fokus der Anleger gerückt. D-Wave Quantum etwa hat 2024 an der NYSE über 850 Prozent an Wert gewonnen, für IonQ ging es daneben 237 Prozent nach oben. Der Industrieriese Honeywell, den man auf den ersten Blick nicht in der gleichen Branche verorten würde, hatte daneben für seine Anteilseigner im abgelaufenen Jahr überschaubare 7,7 Prozent Kursplus im Gepäck. Dabei hat der Industriekonzern ein häufig übersehenes Quantencomputer-Juwel in den eigenen Reihen, dem Analysten einen massiven Wert bescheinigen.

Industrieriese vor Zerschlagung

In den letzten Wochen dominierten bei Honeywell Nachrichten um eine mögliche Zerschlagung des Industriekonglomerats das Geschehen. Dabei geht es vorrangig um eine mögliche Abspaltung des Luft- und Raumfahrtgeschäftes von Honeywell, grundsätzlich wolle man eine umfassende Bewertung des Geschäftsportfolios vornehmen.

Unter Druck steht Honeywell dabei durch den Investor Elliot Management, der mit fünf Milliarden US-Dollar an Honeywell beteiligt ist und die Aufspaltung des Konzerns vorantreibt.

Nicht zur Sprache kam in diesem Zusammenhang die mögliche Zukunft einer weiteren Geschäftseinheit von Honeywell: Das Quantencomputer-Business Quantiuum. Im Sommer hatte Honeywell aber einen möglichen Börsengang seines Quantencomputergeschäfts ins Spiel gebracht und dabei mit 2025 sogar einen potenziellen Zeitpunkt für das IPO ins Auge gefasst. Wie es in einem Bloomberg-Bericht hieß, sei man in Gesprächen mit Investmentbanken und strebe eine Bewertung von zehn Milliarden Dollar für Quantinuum an. Honeywell besitzt 54 Prozent des Unternehmens, auch IBM ist als Investor an Bord.

Analysten sieht deutlich höheren Wert für Quantinuum

Die von Honeywell angepeilten zehn Milliarden US-Dollar könnten einem Analysten zufolge deutlich zu konservativ geschätzt sein. Nigel Coe, Analyst bei Wolfe Research ist davon überzeugt, dass die Honeywell-Einheit von der Größe mit dem Geschäft von IonQ vergleichbar wäre. Damit würde sich für Quantinuum eine Bewertung von rund 20 Milliarden US-Dollar ergeben. "Ein interessanter Teil des Puzzles ist Honeywells Mehrheitsbeteiligung an Quantinuum", zitiert "MarketWatch" den Analysten. "Honeywell ist einer der führenden Akteure im Bereich der Quantencomputer und ist entschlossen, den Wert seiner Investition zum richtigen Zeitpunkt zu realisieren."

Elliott dringt auf Monetarisierung

Der aktivistische Honeywell-Investor drängt weiter auf eine Monetarisierung von Quantinuum, sieht die Geschäftseinheit aber offenbar nicht als Kerngeschäft. In einem Brief vom November an den Honeywell-Vorstand erwähnt das Elliott-Managementteam Quantinuum zwar, zweifelt aber dessen Wert für das Gesamtunternehmen an. Darin heißt es: "Im Fall von Honeywell konkurrieren die zugrunde liegenden Geschäftseinheiten nicht nur miteinander um die Investitionszuteilung, sondern müssen auch gegen umfassendere Unternehmensinitiativen antreten. Betrachten wir beispielsweise Quantinuum. Obwohl wir Quantinuum selbst nicht bewerten, ist es vernünftig, zu hinterfragen, ob Honeywells Investition in Quantencomputer eine Ablenkung - sei es in Bezug auf Investitionsdollar oder Management-Mindshare - von seinen Kerngeschäften darstellt."

Geht es nach Elliott, dürfte Quantinuum künftig also kein Teil von Honeywell mehr sein. Ob eine mögliche Trennung aber tatsächlich und wenn, dann in Form eines IPO erfolgen wird, bleibt bislang offen. Ein möglicher Börsengang könnte Quantinuum als Marktführer weiter stärken. Der aktuelle Hype um das Quantencomputerbusiness könnte Honeywell aber auch dazu veranlassen, seine Mehrheitsbeteiligung unangetastet zu lassen. Zwar steckt der Sektor noch in den Kinderschuhen, am Markt werden ihm aber große Wachstumschancen eingeräumt.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Michael Vi / Shutterstock.com, T. Schneider / shutterstock.com

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